Nabucco
Nabucco | Theater
In den letzten Jahren kam der Begriff „Nabucco“ teilweise sehr oft in den heimischen Medien vor. Allerdings war er dann doch mal eher negativ konnotiert. Es ging vielmals um die bekannte Nabucco Pipeline, die von Russland nach Deutschland gelegt werden sollte. Damit sollte die von dem russischen Konzern Gazprom angestrebte Pipeline die Versorgung der deutschen Bevölkerung mit Erdgas für die nächsten Jahre und sogar Jahrzehnte sichergestellt werden. Auch der Name des Altkanzlers Gerhard Schröder fiel sehr oft in diesem Zusammenhang.
Nabucco | Wissenswertes
Nabucco steht aber auch im Zusammenhang mit der italienischen Namensform von Nabucodonoso. Dabei handelt es sich allerdings um einen Kulturbegriff, genauer gesagt um eine wunderschöne italienische Oper. Für Nabucodonoso oder wie es im Volksmund und Literatur vielfach eher heißt, Nabucco, war insbesondere der Meister Giuseppe Verdi verantwortlich. Im Jahre 1841 wurde die Oper Nabucco komponiert und nur ein Jahr später, genauer gesagt am 9. März 1842 wurde die Oper Nabucco auch im berühmten Teatro alla Scala in Mailand uraufgeführt. Auch das Libretto, für das die Oper Nabucco ja auch sehr bekannt ist, stammt von Tesmistocle Soklero. Hauptbestandteil der Oper ist das jüdische Volk und dessen Bestreben nach einem freien Leben und der Befreiung aus der babylonischen Gefangenschaft.
Nabucco selbst ist der Titelheld der gleichnamigen Oper. Ihm wird auch extreme Selbstüberschätzung vorgeworfen weil er es sich zum Ziel gesetzt hat, dass er selbst Gott ist. Zunächst wird er in der Oper mit Wahnsinn geschlagen. Im Laufe der drei Akte dauernden Oper wird Nabucco dann erst durch die Bekehrung zum Gott der Hebräer von seinem Wahnsinn geheilt. Eigentlich ist die Oper eine Geschichte aus dem alten Testament. Interessant dabei ist, dass er nicht nur die eigene „Klientel“ mit dem Thema ansprach, sondern auch gleichzeitig verschiedene Gesellschaftsschichten anzusprechen imstande war. Es ging ja um den Freiheitswillen und den darauf folgenden Sieg eines unterdrückten Volkes. Denn es spiegelte auch den Zeitgeist in Italien. Zumindest sahen sich sehr viele Italiener so wie Verdi (böse Zungen meinen auch heute noch so). Es geht um den Sieg der Hebräer. Das rührende Element der Oper ist aber, dass es auch für Romantiker ein spannendes Stück ist, denn es wird alles verbunden mit einer Liebesgeschichte. Auch das Happy End fehlt darin nicht. Weiters widmet sich die Oper mit der Treue eines Mannes, welcher gefolgt ist vom Opferwillen der Geliebten. Kritiker meinen, dass die Oper von Verdi eigentlich eine romantisch gerichtete Entstehungsgeschichte Italiens darstellt.
Was die Entstehungsgeschichte der Oper betrifft, so ist zu sagen, dass Giuseppe Verdi vor Fertigstellung von Nabucco zunächst mit einem gar nicht so gut laufenden Stück zu kämpfen hatte. Er stellte gerade die musikalische Komödie Un giorno di regno fertig und dieses Stück war von Misserfolg gekrönt. Eigentlich überlegte er ein Ende seiner Karriere weil er den Misserfolg nicht verkraften konnte. Allerdings wurde er nicht nur von Kritikern gestraft, sondern auch von Mitstreitern und jenen anderen Kritikern gelobt und motiviert weiter zu machen. Schließlich ließ sich der Maestro doch dazu überreden, dass er nicht mit dem Komponieren aufhört und weitermacht. Es war eigentlich Merelli, der damalige Direktor der Mailänder Scala, der ihn schließlich dazu bewegte, seine bis dahin eigentlich makellose Karriere fortzusetzen. Er konnte ihn dann letztlich doch überreden, diesen Entschluss rückgängig zu machen.
So übergab Merelli das Libretto an Verdi von Temistocle Solera. Geplant war eigentlich, dass dies von Otto Nicolai durchgeführt hätte werden sollen. Allerdings lehnte dieser das ab. Verdi selbst war aber davon so angetan, dass er sich sofort in die Arbeit stürzte. Gleich am nächsten Tag (manche Quellen schreiben und berichten davon, dass er sich noch in der gleichen Nacht in die Arbeit daran stürzte) begann Giuseppe Verde mit der Arbeit an der Komposition.
Die Oper Nabucco entstand aber dann doch etwas langsamer, denn Verdi arbeite jeden Vers Tag für Tag aus und setzte eine Note, ein andermal eine Phrase und so nach und nach entstand die Oper. Das Stück war schließlich so erfolgreich, dass daraufhin gleich nach der Uraufführung 57 Vorstellungen folgten.